Der Fußball nimmt in Portugal eine Sonderstellung ein
Aktualisiert am 25. Juni 2024 von Algarve Guide
Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland begeistert derzeit hunderte Millionen Fans in aller Welt. Der Sport beweist einmal mehr seine Völker verbindende Kraft, die über alle Grenzen hinweg wirkt.
Doch in manchen Ländern ist das runde Leder viel mehr als lediglich eine Sportart; sie gehört zur nationalen Identität. Ein anschauliches Beispiel dafür ist Portugal, ein Land, dessen Fußballstars seit Jahrzehnten die Fans begeistern.
Mitfavorit der EURO 2024
In Portugal gehört Fußball zur Kultur und vereint auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten die Massen hinter der jeweiligen Fußball-Nationalmannschaft. Das ist auch aktuell nicht anders, wenn Portugal bei der EURO 2024 versucht, seinen Mitfavoriten-Status zu bekräftigen.
Nicht umsonst zählen die Experten die Mannschaft aus dem Süden Europas zu den möglichen Kandidaten für den Titel. So liegt das Team bei den EM Wetten auf Platz vier der Favoritenliste. Dort hat England die Pole-Position übernommen, noch vor dem Vize-Weltmeister aus Frankreich und dem Gastgeber Deutschland. Mit Cristiano Ronaldo stellt die Mannschaft nicht nur einen der am meisten bewunderten Spieler der letzten 20 Jahre, sondern mit Verteidiger Pepe auch den ältesten des Turniers. Beide Spieler zählen zu jenen Stars, die Portugal als Fußballnation berühmt machen.
Eusebio: Der schwarze Panther aus Mosambik
Der Siegeszug portugiesischer Fußballer begann mit Eusebio da Silva Ferreira. Geboren in Mosambik, stieg er in den 1960er Jahren zum Superstar auf. Eusebio kam aus ärmlichsten Verhältnissen und wuchs in einem Slum auf, doch sein Ausnahmetalent machte ihn zu einer Legende. Er war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Benfica Lissabon den Europapokal der Landesmeister gewann. Eusebio wurde nicht nur Europas Fußballer des Jahres, sondern gilt bis heute als einer der besten Spieler aller Zeiten. Seine Schnelligkeit, Technik und seine Torgefährlichkeit brachte ihm den Namen „Schwarzer Panther“ ein. In der Saison 1967/68 erzielte Eusebio 41 Tore und gewann den goldenen Schuh als bester Torschütze Europas.
Luís Figo: Der Weltfußballer aus Lissabon
Er stand für Eleganz wie kein anderer Spieler vor ihm. Luís Figo wurde in Lissabon geboren und startete seine Weltkarriere bei Sporting Lissabon. Von dort zog es den Superstar in die Welt der Spitzenklubs. Er reüssierte sowohl beim FC Barcelona, Real Madrid und Inter Mailand. Als Mitglied der „Galaktischen“ von Real Madrid ging Luís Figo in die Fußballgeschichte ein. Seine beeindruckende Spielübersicht, gepaart mit außergewöhnlicher Technik, ließ ihn Spiele im Alleingang entscheiden. Im Jahr 2000 wurde Figo zum Weltfußballer des Jahres ernannt. Er gilt noch immer als leuchtendes Beispiel dafür, was man als Fußballer in Portugal erreichen kann.
Cristiano Ronaldo: Der Star der Stars

Das gilt auch und vor allem für Cristiano Ronaldo. Er hob das Spiel auf ein neues Level und gilt neben seinem großen Konkurrenten Lionel Messi als der möglicherweise beste Fußballer aller Zeiten. Schon in jungen Jahren stellte er sein Talent unter Beweis und stieg bei Manchester United endgültig zum Superstar auf. Bei Real Madrid wurde der pfeilschnelle Stürmer endgültig zur Legende. In der Nationalmannschaft Portugals schaffte Ronaldo etwas, was all seinen Vorgängern verwehrt geblieben war. Unvergessen bleiben die Bilder des verletzten Cristiano Ronaldo, der vom Spielfeldrand aus seine Teamkollegen zum bisher ersten und einzigen internationalen Titel peitschte.
Der Sieg bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich machte den Spieler im In- und Ausland endgültig zur Legende. Sein Ehrgeiz und sein unbedingter Wille zum Sieg zeichnen Ronaldo aus und machen ihn zum Vorbild für ganze Generationen an jungen Spielern. Heute, mit 39 Jahren, zählt der Star noch immer zu den unverzichtbaren Stützen seiner Mannschaft. Portugal gewann als einzige Mannschaft in der Qualifikation für die EURO 2024 in Deutschland alle seine Spiele. Maßgeblichen Anteil daran hatte Ronaldo, der mit 10 Treffern Torschützenkönig der Qualifikation wurde.
Der Sport prägt die Identität
Die Erfolge des portugiesischen Fußballs und seiner Stars haben wesentlichen Einfluss auf die Identität des Landes. Dieses hat immer wieder mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Instabilität zu kämpfen, da bietet der Sport einen Grund, stolz auf Portugal zu sein. Wenn die Spieler den Platz betreten, dann steht das Land zusammen und vergisst seine Probleme für einige Stunden.
So gelingt es Ronaldo und Co., das Land zu einen und ein Gefühl von Nationalstolz zu entwickeln. Das zeigte sich nicht zuletzt beim Gewinn der Fußball-Europameisterschaft 2016. Damals ging eine Welle der Begeisterung durch das Land. Menschen aller Gesellschaftsschichten und allen Alters feierten gemeinsam den Triumph auf den Straßen, die Flagge Portugals wehte im ganzen Land. Diese Erlebnisse prägen das Bewusstsein für die eigene Identität und erschaffen ein Gemeinschaftsgefühl.
Die Nachwuchsarbeit gilt als Erfolgsfaktor
Gleichzeitig lenken sie den Blick der Weltöffentlichkeit auf das Land, das auch auf den Tourismus angewiesen ist. Die Marke Portugal profitiert von den Leistungen ihrer Fußballer, deren Erfolge für viele Nachwuchsspieler ein großes Vorbild geworden sind. Diese Vorbildfunktion sichert auch das Nachkommen einer neuen Generation an Spielern. Die bekannt gute Nachwuchsarbeit der großen Klubs wie jene von Sporting Lissabon, Benfica oder Porto schafft die Basis für weitere hervorragende Sportler aus Portugal.
Schließlich spielen die Kinder bereits in jungen Jahren Fußball auf der Straße. Mit der richtigen Talentförderung können sie in wenigen Jahren die Nachfolge ihrer Helden antreten. Die nächste Generation an Stars ist längst in der Weltelite angekommen und wird Portugal auch in Zukunft zu einem Sehnsuchtsland des Fußballs machen.