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Portugal greift endlich durch…


Aktualisiert am 28. November 2020 von Ralf Hoesen

Die jahrelange Ignoranz und Intoleranz vieler notorischer Freisteher, Möchtegern-Hippies und das Überhandnehmen von Surf-Campern hat jetzt zu einer drastischen Verschärfung des portugiesischen Verkehrsrechtes geführt und das wurde auch als Umweltstraftat neu aufgenommen.

Die Regierung billigte am 27.11.2020 Änderungen in der Straßenverkehrsordnung, die die Orte spezifizieren, an denen Wohnmobile stehen und parken dürfen. Eine Übernachtung ist demnach nur noch ausschließlich in den eigens dafür ausgewiesenen Bereichen erlaubt, was alle anderen, nicht genannten Bereiche ausschließt. Die bisher verhängten Geldstrafen für unzulässiges Parken werden beibehalten. Das bisherige Kompetenzgerangel zwischen GNR, Policia Maritima und der Umweltbehörde hat ein Ende gefunden. Künftig kann und wird die GNR sofort einschreiten und kassieren.

GNR und Camper
GNR zuständig für illegale Camper

Wohnmobilisten, die im Naturpark oder an den Stränden des Landes übernachten, insbesondere im Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina (PNSACV), verärgerten zunehmend die Bevölkerung, die sich darüber beschweren, dass es trotz der Risiken für die öffentliche Gesundheit keine Kontrollen gibt. Die GNR registrierte allein diesen Monat mehr als 600 Verstöße bei Überwachungsoperationen.

Camping- oder Caravaning außerhalb der dafür vorgesehenen Orte sowie jede Form der Übernachtung stellt jetzt auch zusätzlich eine Umweltstraftat dar und wird mit einer Geldstrafe zwischen 200 und 36.000 Euro geahndet.

Das Parken von Fahrzeugen, ob PKW- oder Wohnwagen, das Missachten von Parkverbotsschildern und das verbotene Anhalten und Parken ist nach den kombinierten Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung und der Verkehrszeichenverordnung jetzt ein Verkehrsdelikt, das mit einer Geldstrafe zwischen 60 und 300 EUR geahndet wird.


7 Gedanken zu „Portugal greift endlich durch…

  • Gibt es eine Quelle zu dem Gesetz?

    Antwort
    • Einfach die GNR fragen. Die Beamten informieren sicher gerne über die aktuellen Regeln und Gesetze, an die sich Caravanisten, Mobilisten und andere Verkehrsteilnehmer zu halten haben.
      Sicher auch mit Verweis auf den Paragrafen….

      Antwort
  • Richtig, es wurde auch Zeit. Allerdings schießt man jetzt wohl deutlich über das Ziel hinaus.

    Wenn ich das richtig verstehe, kann es den Wohnmobilfahrer, der auf einem ganz normalen Parkplatz steht um beispielsweise seinen Hund gerade mal Gasssi zu führen, ein Ticket kosten, weil er ja nicht auf einem ausgewiesenen (Park-)Platz für WoMos steht.

    Sollte das tatsächlich so sein, würde sich die portugiesische Regierung mit dieser überzogenen Maßnahme wahrscheinlich ins eigene Fleisch schneiden. Man lebt u.a. vom Tourismus. Eben auch von den Wohnmobilisten, die wahrscheinlich wenig Verständnis für eine dermaßen überzogene Maßnahme haben werden.

    Noch habe ich die Hoffnung, dass ich da vielleicht was falsch verstanden habe.

    Grundsätzlich bin ich durchaus der Auffassung dass Freisteher im klassischen Sinne, bestraft werden sollten. Denn was ich hier aktuell sehe, ist, dass manche der Freisteher ihren Dreck liegen lassen und die Klippen vollsch… und vollpinkeln.

    Das ist sicher nicht die Masse, aber es sind einzelne, die hier die gesamte Gemeinde der WoMo-Fahrer in Verruf bringen.

    Antwort
    • Etwas zu verbieten ist immer einfach, anstatt nach einer kreativen Lösung zu suchen. Die Portugiesen könnten viel von den Australienern lernen, wie man so etwas richtig macht. Toiletten einfach mal geöffnet lassen über nebenseason und nachts auch, dann nutzen die Leute auch die Toiletten und scheissen nicht in den Busch. Portugal sollte froh sein das die Menschen gerne in ihr Land kommen, da sollte man einfach Lösungen anbieten und alles in die richtigen Bahnen lenken. Das ist auch gut für die Wirtschaft und für die lokale Bevölkerung, die anscheinend das Geld brauchen. Leider sind Politiker nicht mit Kreativität und Erfinderreichtum gesegnet. Schade das Portufal den falschen Weg eingeschlagen hat. Die Strafen sind echt und werden umgesetzt, wir haben 120 Euro an die Polizei bezahlt mit unserem Wohnmobil, der Toilette usw. dabei hatte. Ich vermute die letzte Freiheit für Wohnmobile liegt nur noch im Osten. LG.

      Antwort
  • Wenn das so wäre, wie in dem Artikel geschildert, würde das bedeuten: Man darf beispielsweise auch dort nicht mehr auf ausgewiesenen Parkplätzen PARKEN, wo es keine Hinweise bzw. Schilder gibt, die das PARKEN für WoMos ausdrücklich erlauben. Mit anderen Worten: Man kassiert auch dann eine Strafe, wenn man sein WoMo auf einem Parkplatz kurz abstellt, um einen Strandspaziergang zu machen oder seinen Hund Gassi zu führen, oder um sich KURZ auszuruhen.

    Das dem so ist, kann ich mir kaum vorstellen und schösse weit über das (sinnvolle) Ziel hinaus.

    Antwort
    • Da hier offenbar niemand hören will, empfehlen wir den Gang zur örtlichen GNR, um sich vorab zu informieren, was geht und was nicht. Wir haben das Gefühl, dass dort draussen Hunderte Besserwisser parken, die zur Kasse gebeten werden können, wenn sie sich nicht an die örtlichen Regeln halten.

      Antwort
      • Hallo Herr Autor,
        welche Qualität hat ein Beitrag, der danach eine Befragung der Behörden erforderlich macht?
        Irgendwie klingt das nach:
        „Ich weiß da was – aber nichts genaues….“
        Zurück zum Thema,
        ich werde das weiter beobachten – wenn das tatsächlich so strikt gehandhabt wird bleibe ich eben von Portugal weg – kein Problem für mich – gibt noch einige Länder wo man nicht so empfindlich reagiert – bzw den Campern freundlicher gesinnt ist….
        Natürlich ist das hinterlassen von Müll und Sch… eine RIESENSAUEREI!!!
        Aber weil einige zu schnell fahren werden ja Autos auch nicht generell verboten…
        Wir werden sehen wie es kommt…

        Trotzdem DANKE für die Info und Grüße,
        Frank

        Antwort

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