Portugiesen der Algarve überqueren die Grenze, um das Nötigste zu kaufen

Aktualisiert am 15. Januar 2023 von Algarve Guide

Die spanische Regierung hat die Mehrwertsteuer auf Grunderzeugnisse auf Null gesenkt, um die Auswirkungen der Inflation zu begrenzen, und die Grenzbewohner fahren zum Einkaufen immer öfter ins Nachbarland.

Seit mehreren Jahren sind die Gas- und Kraftstoffpreise in Spanien wesentlich günstiger als in Portugal. Nicht nur an der Algarve, sondern auch im Rest des Landes haben die Grenzbewohner begonnen, die Vorteile des Einkaufs in Spanien zu nutzen, wo die Mehrwertsteuer auf lebenswichtige Güter abgeschafft wurde.

Die spanische Regierung hat die Mehrwertsteuer auf Grundprodukte auf Null gesenkt, um die Auswirkungen der Inflation zu begrenzen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Senkung der Mehrwertsteuer auf lebenswichtige Güter wie Brot, Brotmehl, Milch, Käse, Eier, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Getreide von 4 % auf 0 % in den nächsten sechs Monaten. Bei Olivenöl und Teigwaren, die seit Beginn des Krieges in der Ukraine stark gestiegen sind, wurde der Steuersatz von 10 % auf 5 % gesenkt.

War es für die Portugiesen bereits üblich, im Nachbarland Gasflaschen zu kaufen und den Tank ihres Autos zu füllen – mit einer Ersparnis von bis zu 40 Euro, wenn man zwei Gasflaschen mitbringt -, so ist der neue Unterschied im Lebensmittelkorb mit Beginn dieses Jahres noch deutlicher spürbar.

Im Mercadona in Ayamonte bestätigen zwei Angestellte des Supermarktes gegenüber portugiesischen Journalisten „eine größere Nachfrage seitens der Portugiesen zu dieser Jahreszeit“.

Diese Maßnahme der spanischen Regierung wird als „ein frischer Wind, der den lokalen Handel dynamischer machen kann und gleichzeitig den Familien hilft“ angesehen.

Hier sind die Portugiesen damit einverstanden, dass die gleiche Maßnahme zur Abschaffung der Mehrwertsteuer in Portugal ergriffen wird.

Nationale „Untätigkeit

Im Oktober schlug der Orden der Ernährungswissenschaftler dem portugiesischen Parlament die Befreiung von der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel des Grundbedarfs vor und bedauerte nun die „nationale Untätigkeit“.

„Spanien war in der Lage, eine außergewöhnliche Maßnahme zu einem außergewöhnlichen Zeitpunkt zu ergreifen. Portugal wollte es nicht tun. Dies ist eine Maßnahme, die im Staatshaushalt 2023 hätte berücksichtigt werden müssen, um den portugiesischen Familien zu helfen, die kommende Zeit zu überstehen, die durch die Kombination von Inflation und Energiekrise nicht einfach sein wird“, sagte die Vertreterin der Ernährungswissenschaftler, Alexandra Bento.

Dabei handelt es sich um Produkte, die nach dem „Ernährungsrad“ als wesentlich für eine gesunde Ernährung gelten, nämlich Brot, Reis, Nudeln, Gemüse, Obst, Milch, Joghurt, Käse, Fleisch, Fisch, Eier, getrocknete Hülsenfrüchte, frische Hülsenfrüchte, Butter und Olivenöl.

„Was wir herausgefunden haben, ist, dass bei der derzeitigen Mehrwertsteuer eine typische Familie mit diesem Grundnahrungsmittelkorb (…) etwa 126 Euro pro Woche ausgeben würde, was bedeutet, dass es pro Monat etwa 545 Euro und pro Jahr 6.594 Euro wären“, sagte Alexandra Bento der Nachrichtenagentur Lusa.

Mit der Mehrwertsteuerbefreiung hätte diese Familie eine wöchentliche Ermäßigung des Warenkorbs von sieben Euro, eine monatliche Ermäßigung von 31 Euro und eine jährliche Ermäßigung von 374 Euro.

Dem Erlass zufolge beläuft sich die jährliche Auswirkung dieses Warenkorbs auf das Nettobudget einer Familie mit zwei Personen, die das garantierte Mindesteinkommen erhalten, auf 38 % und könnte um 3 % verringert werden, wenn die Mehrwertsteuer nicht mehr erhoben würde.

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