Wirtschaft

Warum macht das Internet 3.0 die Tech-Giganten so nervös?


Aktualisiert am 20. Februar 2023 von Algarve Guide

Das Internet hat zweifelsohne die Welt, wie wir sie kannten, revolutioniert. Als es damals gerade seine Geburtsstunde erlebte, glaubte niemand daran, dass es sich wirklich durchsetzen würde. Die Menschen seien zu sehr persönlichen Kontakt miteinander gewohnt. Es hat sich im Lauf der Zeit jedoch das Gegenteil bewiesen und heute könnte man sich eine Welt ohne Internet kaum mehr vorstellen. Man kann jederzeit mit Menschen aus der gesamten Welt kommunizieren, gar per Video, ein online casino besuchen oder eben online das Shopping erledigen.

Vertrauen ist gut… eigene Kontrolle ist besser

Eine weitere Revolution erlebte das Internet mit der Blockchain. Die Entwicklung der Blockchain war zu Anfang lediglich als eine alternative Währung gedacht, nachdem die Menschen 2008 das Vertrauen in das Bankensystem verloren. Aus der Blockchain entstand jedoch noch viel mehr und der wichtigste Aspekt davon ist die Dezentralisierung.

Zunächst war Bitcoin mit der Blockchain quasi gleichzusetzen, doch entstand aus der Blockchain für Bitcoin innerhalb der nächsten Jahre noch viel mehr:

  • Kontrolle in den eigenen Händen;
  • neue finanzielle Möglichkeiten;

DApps werden an dieser Stelle den zentralen Aspekt des Internets 3.0 bilden. Es gibt bereits mehr als 900 DApps. Bei ihnen handelt es sich fast um eine App wie jede andere, nur sind es eben dezentralisierte Apps, die auf einer Blockchain gebaut werden. Der Vorteil der DApps besteht darin, dass hinter ihnen keine Tech-Giganten stehen, die vor allem ihre eigenen Interessen sichern möchten.

Weg vom Monopol

Das Internet bot bisher den richtigen Nährboden für Unternehmen, ihre Profite zu monopolisieren. Damit einher geht ebenfalls Kontrolle. Tech-Giganten kontrollieren, welche Nachrichten man liest, was man in sozialen Medien teilen oder sagen darf. In einigen Bereichen wird die stark ausgenutzt, wie die kürzlich durch Elon Musk veröffentlichten Twitter-Files zeigen. Aus ihnen ging klar hervor, von wem Twitter Anweisungen bekam, bestimmte Accounts und Nutzer in den Schatten treten zu lassen oder gar komplett zu zensieren. YouTube ist in Sachen Zensur ebenfalls ganz vorn dabei. Die Community-Regeln von YouTube sind mehr als intransparent. Sofern in Videos ein bestimmtes Wort gesagt wird, wird das Video entfernt — oder ein ganzer Kanal.

Ein weiteres Beispiel zur Kontrollsicherung sei Jeff Bezos, dem Inhaber vom Amazon. Er kaufte die Washington Post und auf diese, wenn auch subtile Art und Weise, kann er politisch und gesellschaftlich orientierte Themen mitbestimmen.

Die neue Version des Internets, die wesentlich dezentralisierter gestaltet werden soll, lässt die Kontrolle jener Tech-Giganten schwinden. Damit können sie ihre Interessen nicht mehr schützen.

Ein Umschwung ist unvermeidbar

Hinsichtlich des Internets 3.0 ist keineswegs die Rede von einem großen Umschwung, wie ihn ein bestimmter Mensch höheren Alters in der Schweiz propagiert. Mehr ist hierbei die Rede von einem freier bestimmten Internet, in dem jeder die Kontrolle hat, anstatt nur einiger weniger. Einige wenige sind bekanntlich hoch bestechlich. Korruption ist unter Tech-Giganten kein Einzelfall, wie auch in vielen anderen Bereichen des Lebens. Die Menschen sind es satt, sodass die Implementierung des Internet 3.0 nicht nur unvermeidbar, sondern auch notwendig ist.

Veränderungen sind vorrangig in den folgenden Bereichen unvermeidbar:

  • Finanzservices und Kryptobörsen;
  • Datenspeicherung;
  • Soziale Netzwerke.

Finanzservices und Kryptobörsen

Ob Insidertrades, Korruption oder reine Gier — alle drei sind feste Bestandteile, wenn nicht gar Synonyme für die Finanzwelt. Entscheidungen werden hinter verschlossenen Türen gefällt und der Normalsterbliche hat kein Wort mitzureden. Man muss den Banken, Versicherungen und Börsen scheinbar blind vertrauen, weil es keine Alternative gäbe. Das Geldsystem, wie es noch bekannt ist, steckt in den letzten Atemzügen.

Kryptowährungen werden sich langfristig stattdessen etablieren, wo jeder seinen Finanzen selbst in der Hand hat. Gar dezentralisierte Börsen beginnen sich zu etablieren, was Verbrauchern besseren Schutz vor Hackern bietet. Zentralisierte Börsen sind für Cyberkriminalität zu anfällig.

Datenspeicherung

Clouds wie die iCloud, der Google Drive oder gar Dropbox sind mehr als löchrig. Seine Dokumente und andere Dateien kann man jedoch auch dezentralisiert speichern. Mit den ersten dezentralisierten DApps wie Filecoin oder Maidsafe ergeben sich zudem Kosteneinsparungen. Wenn man Speicherplatz nicht benötigt, erhält man Krypto-Tokens als Aufwandsentschädigung, diesen Speicherplatz auf einem Computer oder Server zur Verfügung zu stellen.

Soziale Netzwerke

In Deutschland wird aktuell heftig diskutiert, ob man Twitter nicht abschalten solle. Die Regierung sei nicht mit der Unternehmenspolitik des neuen Inhabers Elon Musk einverstanden. Ähnliches geschah bereits in China, sodass Chinesen einfach keinen Zugang zu einigen sozialen Netzwerken haben.

Nutzer möchten jedoch von ihrem Recht auf Rede- und Meinungsfreiheit Gebrauch machen. Wie das Internet jetzt aufgestellt ist, kann man das Machtungleichgewicht kaum mehr ignorieren. Jeder Machthaber kann blockieren, was ihm nicht gefällt und Inhalte des Internets blockieren. Mit dezentralisierten sozialen Netzwerken wie Minds oder Steemit wird dem ein Ende gesetzt. Parallel gehört Nutzern weiterhin ihr Content, den sie teilen und geht nicht automatisch bei Veröffentlichung in das geistige Eigentum eines sozialen Netzwerks über.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.