AlgarveGesellschaftLissabonNewsPolitikRegionalesTourismus

Der Kampf Portugals gegen touristische Vermietung


Aktualisiert am 24. April 2023 von Algarve Guide

Aufgrund des Massentourismus und der in die Höhe geschossenen Immobilienpreise haben viele Portugiesen Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Daher haben die Behörden beschlossen, gegen touristische Vermietungen vorzugehen. Sie planen, alle neuen Lizenzen zu verbieten, auch die für die beliebte Plattform Airbnb. Diese Entscheidung hat jedoch eine Kontroverse ausgelöst und die Nation gespalten.

Die Debatte über die touristische Vermietung

Auf der einen Seite der Debatte sind Tausende von Einheimischen auf die Straße gegangen, um billigere Unterkunftsmöglichkeiten zu fordern, während sich auf der anderen Seite viele Immobilienbesitzer gegen jede Art von Regulierung wehren. Jedes Jahr strömen mehr und mehr Touristen nach Lissabon, um das sonnige Wetter zu genießen, was zu einem Anstieg der Zahl der Mietobjekte geführt hat. Für viele Einheimische hat sich dies jedoch zu einem zweischneidigen Schwert entwickelt.

Die Notlage der Einheimischen in Lissabon

Manuela gehört zu den wenigen verbliebenen Bewohnern eines einst beliebten Viertels in Lissabon, das sich nach und nach geleert hat, da die Immobilien in Mietobjekte für Touristen umgewandelt wurden. In ihrem Haus wohnen nur noch drei Personen, früher waren es dreizehn. „Wenn mein Vermieter die Miete um 200 oder 300 Euro erhöht, kann ich sie mir nicht mehr leisten“, sagt sie. Die Regierung will diesem Trend Einhalt gebieten, indem sie alle neuen Mietlizenzen aussetzt. Bestehende Vermietungen sollen stark besteuert werden, um die Eigentümer zu entmutigen.

Gleichgewicht zwischen Tourismus und Lebensqualität

Die Regulierung von Touristenunterkünften ist ein komplexes Thema, bei dem es darum geht, konkurrierende Interessen auszugleichen. Touristen suchen nach erschwinglichen und komfortablen Unterkünften, während die Einheimischen lebenswerte Stadtviertel mit angemessenen Preisen erhalten wollen. Die portugiesischen Behörden versuchen, ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Forderungen herzustellen.
Die Aussetzung aller neuen Mietlizenzen ist eine drastische Maßnahme, die jedoch durch die Dringlichkeit der Situation gerechtfertigt sein könnte. Der Anstieg der Immobilienpreise und die Immobilienspekulation haben für viele Einheimische eine unhaltbare Situation geschaffen. Dies könnte sich auch negativ auf die langfristige Attraktivität des Landes für den Tourismus auswirken, da hohe Preise Touristen von einem Besuch abhalten könnten.
Die Besteuerung bestehender Vermietungen könnte auch zur Regulierung des Marktes beitragen, indem sie Immobilienbesitzer davon abhält, ihre Immobilien künftig in touristische Vermietungen umzuwandeln. Diese Maßnahme muss jedoch ausgewogen sein, um eine ungerechte Situation für diejenigen zu vermeiden, die bereits in touristische Vermietungen investiert haben.

Schlussfolgerung

Die Regulierung der touristischen Vermietung ist ein komplexes Thema, das eine differenzierte Antwort erfordert, die auf die Besonderheiten jeder Stadt oder Region zugeschnitten ist. Die Behörden müssen die Interessen sowohl der Touristen als auch der Einheimischen sowie die langfristigen Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf die Tourismusbranche und die Wirtschaft insgesamt berücksichtigen.

In eigener Sache

QR-Code AG neu

Hier könnt ihr Algarve Guide einmalig oder sogar monatlich unterstützen, wenn ihr mögt: Via Handy mit diesem QR Code oder aber mit dem Link: Algarve Guide unterstützen

Wir bedanken uns für euren Beitrag und die Wertschätzung unserer Mühen, Recherchen und Kosten für den Erhalt eines nicht gewerblichen und gemeinnützigen Projektes, wie es das Infoportal ALGARVE GUIDE ist.


Ein Gedanke zu „Der Kampf Portugals gegen touristische Vermietung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.